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Foto von Tyler Franta

Männer und Arbeiter stärker betroffen
Laut der Umfrage, die im Herbst 2016 mit 1.000 Berufstätigen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt wurde, bezeichnet sich beinahe jeder Vierte bezeichnet selbst als burn-out-gefährdet. Dabei ist vor allem die Gruppe 35- bis 54-Jährigen betroffen (24 Prozent). Männer sind stärker stressbelastet als Frauen. Unter den verschiedenen Berufsgruppen gaben vor allem Arbeiter an, durch Burn-out gefährdet zu sein (im Vergleich: Selbstständige 14 Prozent). “Das liegt wahrscheinlich an der starken Fremdbestimmtheit der Arbeiter”, meinte Inge Schulz, Leiterin der Personalabteilung bei der Allianz-Gruppe.

Stress dominiert in Handwerk und Gewerbe
22 Prozent aller Berufstätigen, und zwar vor allem die jüngeren Männer, stellen gemäß der aktuellen Umfrage den Beruf über alles andere und ordnen im Bedarfsfall auch ihr Privatleben unter. In dieser Gruppe findet sich, wie die Studie zeigt, auch ein erhöhter Anteil an Personen, die über einen schlechten Gesundheitszustand klagen. Am häufigsten ist die Einstellung „Beruf über alles“ in Handwerk und Gewerbe zu finden, gefolgt von Handel und Tourismus, selten im Transportwesen, Sozialbereich und öffentlichen Dienst.

Zeitdruck und Betriebsklima sind Stress-Treiber
Stress wirkt sich auf das Wohlbefinden aus: 31 Prozent derjenigen, die sich einem hohen beruflichen Stresslevel ausgesetzt sahen, gaben an, Gesundheitsprobleme zu haben. Das Stressempfinden nimmt mit dem Alter ab: So bezeichnen sich 41 Prozent der 18- bis 34-Jährigen als sehr gestresst, während dies “nur” 35 Prozent der 55- bis 65-Jährigen von sich behaupten. Nach Zeitdruck sind vor allem Leistungsdruck und ein schlechtes Betriebsklima Auslöser für Stress. Überstunden wurden aber nur von fünf Prozent genannt.

Wünsche an die Arbeitgeber
„Erheblich verschärft wird der Stress am Arbeitsplatz, wenn das Betriebsklima nicht passt oder gar der Verlust des Arbeitsplatzes droht“, so Schulz. Auf der Wunschliste an die Arbeitgeber steht bei Österreichs Berufstätigen aber eine Verbesserung der Arbeitsorganisation an erster Stelle. 67 Prozent würden dies für wirksam halten, 65 Prozent wünschen sich besser geschulte Führungskräfte, 64 Prozent eine anonyme Erhebung von Stressfaktoren an ihrem Arbeitsplatz. Als optimaler Stressausgleich dient den meisten insbesondere Bewegung an der frischen Luft: 28 Prozent treiben Sport, 26 Prozent gehen spazieren oder wandern, um dem Druck des Alltags zu entgehen. Hoch im Kurs als „Stresskiller“ stehen auch Handarbeit bei den Frauen und Gartenarbeit bei den Männern, sowie lesen und Musik hören. Auf ausreichend Schlaf in Stresszeiten achten hingegen nur 9 Prozent der Berufstätigen.